Der Vorstand stellt sich vor - Johannes Liedler

Der General Manager, das "Mädchen für alles" bei den Generali Invaders St. Pölten, der derzeit bei den Eidgenossen in der Schweiz sein Studium fortsetzt, hat uns vor seiner Abreise noch ein Interview hinterlassen und gibt uns einen Einblick in seine Tätigkeiten im Verein und seine Persönlichkeit.

Interview vom 1.September 2011

        GM Johannes LIEDLER

(Interviewerin: Alice Herberstein)

 

Johannes Liedler: JL

Alice Herberstein: AH

AH:  Ich sitze hier einem jungen Herrn gegenüber, den ich gerne vorstellen würde. Wer bist Du?

JL: Ich bin der Johannes Liedler. Ich bin der General Manager der GENERALI INVADERS SANKT PÖLTEN.

AH: Darf ich noch fragen, wie alt Du bist?

JL: 22 Jahre. Noch…

AH: Sehr gut. Ganz jung und schon in so einer hohen Position, der Funktion des General Managers. Wie bist Du zum Verein gekommen?

JL: Das war 2003 durch einen Freund, den Hannes Baumgartner, der ein ehemaliger Spieler ist und mich einfach überredet hat, ich solle mir das einmal anschauen. Das wäre sicher etwas für mich.

AH: Also somit selber auch aktiv gewesen?

JL: Ja, ich war selber aktiv, 8 Jahre lang.

AH: In welcher Position hast Du im Team gespielt?

JL: Wo man man sich‘s nur vorstellen kann: Wide Receiver, Quarter Back, Running Back, Safety…. Alles Mögliche!

AH: Welche waren Deine größten Erfolge als Spieler?

JL: Als Spieler haben wir 2005 den Junioren-Cup gewonnen, ungeschlagen, und 2007 sind wir in Budapest im Halbfinale gestanden und mit der Kampfmannschaft dann natürlich 2009 der Gewinn der Silver Bowl.

AH: Was sind jetzt, um wieder zum Verein zurückzukommen, speziell Deine Aufgaben als GM?

JL: Ja, das war mir lange Zeit selber nicht bewusst, was die Aufgaben eines General Managers sind. Aber im Grunde sagt der Name schon, man versucht das Team in seinen organisatorischen Belangen zu koordinieren.  Und zwar in allem: Was die Spieler betrifft oder die Organisation, die dahinter steht. Es ist quasi…. Nicht unbedingt das ‚Mädchen für alles‘, aber die Koordination von allen Dingen gemeinsam.

AH: Was sind Deine persönlichen Wünsche oder Ziele oder  auch, und das möchte ich mit einbeziehen, Visionen für diesen Verein ab jetzt für die Zukunft?

JL: Also das Ziel ist natürlich den Verein auf eine breite Basis zu stellen, vor allem von den Nachwuchsspielern her, weil das ist oberste Priorität, dass da eine breite Basis entsteht, und dadurch auch zu wachsen, den Verein größer zu machen, einen fixen Bestandteil des Sankt Pöltner Vereinswesens zu bilden und in weiterer Folge unsere Sponsorarbeit zu verbessern, um ein besseres Budget zu bekommen. Und möglicherweise mit anderen Vereinen hier in Sankt Pölten eine Koalition zu bilden, dass man da eine stärkere Basis auch für Sponsoren bilden kann. Wie…? Je größer die Organisation wird, desto einfacher kann man das bewerkstelligen. Auch für noch jüngere Spieler quasi ein Basistraining bietet, das sich dann irgendwann  einmal dann in die verschiedenen Sportarten aufsplittet.

AH: Was fasziniert Dich am Sport American Football und im Speziellen an unserem Team, den SANKT PÖLTEN INVADERS?

JL: Das Faszinierende an dem Sport ist, dass man sowohl körperlich als auch geistig völlig fit sein muss, dass Belastungen auf einen zukommen, die man nicht erwartet, nie, sei’s jetzt durch eine Verletzung, sei es durch körperliche Anstrengung in einem Spiel, wo es einfach um alles geht und was bei uns sehr ausgeprägt ist, ist der Teamzusammenhalt, weil dies ein Körper-betonter Sport ist und da wächst einfach eine Mannschaft sehr zusammen. Was mich da bei den SANKT PÖLTNER INVADERS besonders freut ist unsere Art, wie wir das alles verbinden. Wenn man sich zum Beispiel das Nachwuchscamp vom Wochenende anschaut, wo wir zu vierzig dann am Abend zusammen gesessen sind, am warmen Lagerfeuer. Das ist einfach etwas ganz Besonderes für sich!

AH: Was macht in Deinen Augen einen wirklich guten American Footballer aus? Also welche Eigenschaften, Charakterzüge, körperlichen Voraussetzungen muss so ein Spieler mitbringen, um möglichst an die Perfektion heranzukommen?

JL:  Etwas ganz Entscheidendes ist, dass man den Willen hat, sich zu verbessern, zu lernen, was andere Leute zu vermitteln versuchen. Körperliche Voraussetzungen… Die kommen eigentlich mit der Aufgabe, die wachsen mit dem Spiel. Wenn man sich die Entwicklung von ein paar Jugendspielern anschaut, sieht man ja gleich, dass der Körper sowieso den Anforderungen gerecht wird. Aber das Wichtigste ist einfach, dass man die Bereitschaft hat, über seinen eigenen Schatten zu springen und einmal die Zähne zusammenzubeißen, wenn es einmal hart wird.

AH: Jetzt wollen wir Dich auch noch ein bisschen privat kennenlernen… Neben Deinem sehr intensiven Engagement für die INVADERS, welche persönlichen Hobbys und Interessen hast Du? Wenn Dir noch Zeit bleibt dafür.

JL: Ich habe befürchtet, dass diese Frage kommt und ich habe lange nachgedacht, was ich sonst noch mache. Ja, neben meinem Studium….

AH: Das was ist….., damit wir das auch wissen?

JL: Elektrotechnik auf der TU Wien. Da bleibt noch wenig Zeit für vor allem Freunde und Familie. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Und viel Sport, sofern sich’s ausgeht.

AH: Jetzt blicke ich ein bisschen in die Zukunft und frage Dich als Mutter von Spielern: Wenn Du dann später Familie hast… Wirst Du Deine Kinder auch American Football spielen lassen, auch mit dem Wissen, mit welchen Gefahren, vor allem körperlichen Verletzungsgefahren, das verbunden ist? Wirst Du das fördern oder sie selber entscheiden lassen oder dahinter sein? Wie stellst Du Dir das später einmal vor?

JL: Also ich stelle mir das so vor, dass falls ich Burschen habe, die sich auf alle Fälle sportlich betätigen sollten und wenn ich bis dahin noch immer beim Verein tätig bin, werden sie  American Football und alles Drumherum natürlich kennenlernen. Aber ob sie es machen wollen oder nicht, das werde ich ihnen freistellen und wenn sie es machen, dann kann ich sie auch in gewisser Weise unterstützen.

AH: Was ich sicher glaube ist, dass die Weltmeisterschaft, die jetzt hier in Österreich stattgefunden hat, absolut einen Aufschwung auch für den Bekanntheitsgrad für diese Sportart in unserem Land gebracht hat. Auf dieser Welle müsste man jetzt mit schwimmen und wir können jetzt nur hoffen, dass möglichst viele sich dafür interessieren und wir sie alle herzlich einladen, zu uns zu kommen. Vielleicht sagst Du noch, wo genau man sich erkundigen könnte, wenn Interesse besteht und wie die Zugangsmöglichkeiten sind.

JL: Die einfachsten Möglichkeiten sind natürlich über unsere Homepage und über das Facebook. Auf der Homepage stehen die Kontaktdaten zu unseren Trainern.

AH: Die heißen wie?

JL: Mario Hörhager und Daniel Gloimüller. Und des Weiteren gibt es am 23.September 2011 die Möglichkeit, dass man bei einem Try Out mitmacht. Da ist jeder herzlich gesehen, ob jung, alt, klein, groß, dick, dünn. Es kann jeder mitmachen.

AH: Mit welchem Alter beginnt man diesen Sport?

JL: Bei uns ist derzeit ungefähr mit 10 das Einstiegsalter.

AH: Ja, ich glaube, nun wissen wir sehr viel von Dir, freuen uns, dass Du vor allem diese sehr intensive, verantwortungsvolle und vor allem arbeitsintensive Position des General Managers übernommen hast und wünschen dem Verein und Dir im Speziellen alles Gute! Du bist jetzt für ein halbes Jahr in der Schweiz, aber nicht aus der Welt, dann wieder hier und wir werden Dich alle nicht auslassen bis dahin. Danke für das Interview!

JL: Danke!

Top